Jugendliche Frau vergräbt das Gesicht in ihren Händen. Rechts hinter ihr zwei junge Männer die lachen

Infos für Kinder & Jugendliche

Hilfe für Kinder & Jugendliche bei Fällen von (Cyber-)Mobbing

In unserer Webinar-Reihe “Hilfe für Kinder und Jugendliche bei (Cyber-)Mobbing” sprechen wir darüber, was du tun kannst, wenn du selbst von Mobbing oder Cybermobbing betroffen bist. Wir geben dir wertvolle Tipps, wie du reagieren kannst, wenn jemand in deinem Umfeld Opfer von Mobbing wird. Selbst wenn die Lehrkraft selbst in das Mobbinggeschehen verwickelt ist, zeigen wir dir mögliche Handlungsoptionen. Möglicherweise kannst du dir sogar vorstellen, in Zukunft als Trainer*in vor einer Klasse zu stehen und Betroffenen zu helfen. Hier geben wir dir einen ersten Einblick zu unserer zertifizierten erlebnispädagogischen Ausbildung mit dem Schwerpunkt der Prävention von (Cyber-)Mobbing.

Hilfe, ich werde gemobbt! Was kann ich tun? 

Im ersten Teil unserer Webinar-Reihe zeigen wir dir, was du tun kannst, wenn du selbst Teil einer Mobbingsituation oder Betroffene*r von (Cyber-)Mobbing bist.

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Warum wird man gemobbt?

Wenn du dich gerade in einer Situation befindest, in der du Mobbing erfährst, hast du dir vielleicht schon mehr als einmal die Frage gestellt: Warum?! Warum ausgerechnet ich? Liegt es an meinem Aussehen, an meinen Hobbys oder habe ich das vielleicht auch einfach verdient? Mit diesen Gedanken bist du nicht allein. Viele Betroffene spielen in ihrem Kopf immer wieder durch, was sie denn falsch gemacht hätten, denken, dass sie selbst schuld an der Situation wären oder sogar, dass sie es verdient haben. Aber Fakt ist, wir alle sind Menschen und niemand ist perfekt. Wenn es also eine Person wirklich darauf anlegt, dann lässt sich bei jedem Menschen ein vermeintlicher „Grund“ finden, durch Worte oder Taten zu verletzen. Wir möchten dich daher ermutigen dir klarzumachen, dass Mobbing nie in Ordnung ist und es keine Rechtfertigung für das gibt, was dir angetan wird – egal ob im realen Leben oder online.

Was kann ich tun, wenn ich im Internet gemobbt werde?

Du bist Opfer von Cybermobbing geworden und weißt nicht, wie du damit umgehen sollst? Es ist wichtig, dass du aktiv wirst und dich gegen diese Angriffe zur Wehr setzt. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:

Auch wenn es irgendwie dazugehört und „alle“ ständig Bilder, Videos etc. von sich und anderen posten, teilen und verschicken, solltest du dir gut überlegen, was du wo und wem von dir preisgibst. Online-Foren bergen oft das Risiko, dass das Vertrauen von anderen missbraucht wird.

Falls du doch Inhalte verschickst, achte darauf, nicht erkannt zu werden. Es ist schwierig, solche Inhalte aus dem Internet zu entfernen, sobald sie veröffentlicht wurden. Behalte daher stets Sicherheitsmaßnahmen im Hinterkopf.

Frage dich bei Online-Bekanntschaften, ob du der Person wirklich vertrauen kannst. Sei skeptisch, ob das Profil möglicherweise gefälscht ist. Manche Menschen geben sich online anders aus, als sie tatsächlich sind.

Achte darauf, dass du dich nach der Nutzung auf anderen Geräten abmeldest. Halte deine Passwörter sicher und gib sie nicht an andere weiter, um unerwünschte Aktivitäten zu verhindern.

Bei Cybermobbing gibt es oft keine klare Grenze zwischen der realen und digitalen Welt. Angriffe können auch in Chats und Gruppen stattfinden. Dokumentiere daher Screenshots, Nachrichten und Gespräche, um die Mobbingattacken nachweisen zu können.

Wende dich an Vertrauenspersonen oder Organisationen, die sich mit Cybermobbing beschäftigen. Teile deine Erfahrungen und suche nach Hilfe. Vergiss nicht, dass du nicht allein bist und dass es Menschen gibt, die dir helfen möchten.

Umgang mit Mobbing: An wen wende ich mich?

Als Betroffene*r von Mobbing kann es schnell zu Gefühlen der Isolation und Einsamkeit kommen. Doch du bist nicht allein! Es gibt Menschen, die dich unterstützen möchten und denen du wichtig bist. Vielleicht wissen sie nicht genau, wie du dich fühlst oder wie sie helfen können, aber sie stehen an deiner Seite. Sprich mit Jemandem, dem du vertraust, wie zum Beispiel deinen Eltern, einer guten Freundin oder einem Vertrauenslehrer. Wenn das nicht möglich ist, kannst du auch Beratungsstellen kontaktieren, wo dir geschulte Personen zuhören und helfen können. Die folgenden Punkte können dir eine erste Orientierung geben, was du konkret tun kannst.

Tipps und Strategien zum Umgang mit Mobbing und Cybermobbing

  • Achte darauf, was du von dir preisgibst:Insbesondere bei sensiblen Inhalten wie Fotos oder Videos solltest du genau überlegen, wem du sie schickst. Bedenke immer, dass das, was einmal im Internet landet, nur schwer oder gar nicht mehr gelöscht werden kann.
  • Sammle Beweise:Mache Screenshots von beleidigenden Inhalten und Chatverläufen, die du als Beweismaterial gegen den oder die Täterin verwenden kannst.
  • Du bist nicht allein:Verinnerliche, dass Mobbing nichts ist, wofür du dich schämen musst oder woran du selbst schuld bist oder es gar verdient hast. Allein in Deutschland waren fast zwei Millionen Kinder schon einmal von (Cyber-)Mobbing betroffen. Laut der dritten Cyberlife-Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing und der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2020 ist die Rate seit 2017 um 36 Prozent gestiegen (von 12,7% auf 17,3%). (Cyber-)Mobbing ist somit eines der am weitesten verbreiteten negativen sozialen Phänomene bei Kindern und Jugendlichen mit kurz- und langfristig negativen Auswirkungen.
  • Vertraue dich jemanden an:Du bist nicht allein, sondern bekommst Hilfe, wenn du dich Menschen anvertraust und ihr gemeinsam gegen die Täter*innen vorgeht. Wende dich an deine Eltern, Lehrer oder andere erwachsene Personen, denen du vertraust. Denn in der Regel sind Erwachsene erforderlich, um dich jetzt zu unterstützen und das Mobbing zu unterbinden. Zudem tut es überaus gut, sich anderen mitzuteilen.
  • Melde die Inhalte:Es ist wichtig zu wissen, dass beleidigende Kommentare und die Verbreitung von Falschinformationen über soziale Medien gemeldet werden können, um die Inhalte zu löschen oder zu sperren. In einigen Fällen kann es sogar notwendig sein, die Polizei einzuschalten, da solche Taten strafbar sein können.
  • Wende dich an die Polizei:Wenn nichts mehr hilft, solltest du die Polizei verständigen, denn Beleidigungen, Drohungen oder die Verbreitung entwürdigender Bilder sind strafbar.

Schüler*in wird gemobbt, was tun? 

Im zweiten Teil unserer Webinar- Reihe “Hilfe für Kinder und Jugendliche bei (Cyber-)Mobbing” zeigen wir dir, wie du eingreifen kannst, wenn du mitbekommst, dass ein Mitschüler oder eine Mitschülerin von Mobbing betroffen ist.

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Bei Mobbing eingreifen oder nicht?

Das Eingreifen in eine Mobbingsituation erfordert oft Mut und ist leichter gesagt als getan. Doch zunächst ist es wichtig, aufmerksam zu sein und deine Umgebung genau zu beobachten, um die Signale der betroffenen Person wahrzunehmen. Dies umfasst direkte Anzeichen von Traurigkeit oder Unwohlsein sowie Verhaltensweisen wie Zurückgezogenheit oder längere Abwesenheit. Um die Gefühle anderer Menschen besser zu verstehen, kannst du auf sie zugehen und ihnen mitteilen, dass du eine bestimmte Situation beobachtet hast. Frage sie, wie sie sich dabei fühlen.

Bedenke, dass dein Eingreifen wichtig ist. Selbst wenn du die Situation einfach ignorierst, macht es für die betroffene Person einen Unterschied. Indem du möglicherweise signalisierst, dass das, was passiert, nicht schlimm oder sogar richtig ist. Ein einfacher Satz wie: “Ich habe gesehen, was gerade passiert ist, und es tut mir leid, dass dich das verletzt hat” kann schon ausreichen, um der betroffenen Person das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein ist.

Tipps für dich im Umgang mit Mobbing im Internet

Um dich selbst zum Handeln zu motivieren, ist es sinnvoll, dich zu fragen: “Was geht mich das an?” und zu versuchen, dich in die Gefühle der anderen Person hineinzuversetzen. Selbst wenn dir vielleicht ein sensibles Bild einer anderen Person geschickt wird, leite es nicht weiter. Stelle dir vor, wie du dich anstelle der betroffenen Person fühlen würdest. Es erfordert Überwindung, in solchen Situationen einzugreifen, besonders wenn du allein bist und Angst hast, selbst Opfer von Mobbingattacken zu werden. In solchen Momenten kann es hilfreich sein, auf deine Klassenkameraden zuzugehen und die Situation anzusprechen. Vielleicht sehen sie es genauso und aus einer Person wird schnell eine kleine Gruppe. Es kann auch sinnvoll sein, Lehrkräfte, Eltern oder Experten um Hilfe zu bitten.

Denk jedoch immer abwägend darüber nach, was in der jeweiligen Situation am besten ist. Obwohl diese Ratschläge in der Theorie einfach und schön klingen, reicht es natürlich nicht aus, nur darüber zu reden. Du musst auch handeln, und das erfordert immer Mut. Aber es lohnt sich, denn du kannst mit deinem Handeln einen wirklichen Unterschied machen und für deine Werte eintreten.

5 Schritte, um einzugreifen, wenn jemand aus deinem Umfeld gemobbt wird

  1. Halte die Augen offen Wachsamkeit ist der erste Schritt Es ist wichtig, aufmerksam für das Geschehen um dich herum zu sein. Beobachte die Anzeichen von Mobbing und sei bereit, einzugreifen, wenn du etwas bemerkst.
  2. Schau nicht wegVerstärke das Mobbing nicht durch Untätigkeit Auch wenn du selbst nichts tust, trägst du dazu bei, dass die Situation für die betroffene Person schlimmer wird. Sei mutig und stehe für das Richtige ein.
  3. Übernimm VerantwortungVersetze dich in die Lage der betroffenen Person Stelle dir die Fragen: “Was geht mich das an?” und “Wie würde ich mich in dieser Situation fühlen?”. Empathie ist der Schlüssel, um das Leiden anderer zu verstehen und zu handeln.
  4. Treffe eine EntscheidungWie kannst du helfen? Entscheide dich bewusst, nicht am Mobbing teilzunehmen, beispielsweise indem du keine Fotos weiterleitest. Suche Unterstützung bei deinen Mitschüler:innen und gründe gemeinsam einen Heldensquad. Wende dich auch an Lehrkräfte, Eltern oder Expert:innen, um Hilfe zu erhalten. 
  5. HandleMutig den entscheidenden Schritt gehen Der wichtigste Schritt ist das Handeln. Es erfordert Mut, aber es macht dich zum Helden oder zur Heldin. Ergreife Maßnahmen, um das Mobbing zu stoppen und für eine respektvolle Umgebung einzustehen.

Lehrer*in mobbt mich, was tun?

Im dritten Teil unserer Webinar-Reihe “Hilfe für Kinder und Jugendliche bei (Cyber-)Mobbing” geht es darum, was du tun kannst, wenn die Lehrkraft selbst zum Täter oder zur Täterin wird.

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In solchen Situationen ist es von großer Bedeutung, alle Vorfälle sorgfältig zu dokumentieren, um über Beweismaterial zu verfügen. Zusätzlich hast du oft den Vorteil, dass auch deine Mitschüler und Mitschülerinnen Zeugen oder auch Mitbetroffene sind. Im Folgenden geben wir dir Tipps, wie du gemeinsam mit anderen vorgehen und eine Lösung finden kannst. Sollte dies nicht zum gewünschten Ergebnis führen, zeigen wir dir auch, wie du höhere Instanzen wie den Klassenlehrer, die Eltern oder die Schulleitung einschalten kannst, um auf die inakzeptable Situation aufmerksam zu machen.

Tipps: Lehrer*in mobbt Schüler*in

Es ist entscheidend, alle Vorfälle von sorgfältig zu dokumentieren. Halte schriftlich fest, was passiert ist, wann es stattgefunden hat, und wer involviert war. Behalte auch eventuelle Nachrichten, E-Mails oder andere Nachweise.

In den meisten Fällen sind auch andere Mitschüler und Mitschülerinnen Zeugen oder Mitbetroffene. Suche das Gespräch mit ihnen und bildet eine Gemeinschaft, um zusammen gegen das Mobbing vorzugehen. Gemeinsam könnt ihr stärker auftreten und eine Lösung finden.

Versuche, das offene Gespräch mit der betreffenden Lehrkraft zu suchen. Schildere ruhig und respektvoll deine Erfahrungen und Gefühle. Gemeinsam könnt ihr mögliche Lösungen oder Verbesserungen erarbeiten.

Falls das Gespräch mit der Lehrkraft nicht zu einer Lösung führt, ist es wichtig, weitere Verantwortliche einzubeziehen. Wende dich an deinen Klassenlehrer, deine Eltern oder direkt an die Schulleitung. Schildere ihnen die Situation und bitte um Unterstützung und Intervention.

Neben den schulinternen Instanzen kannst du auch externe Beratungsstellen und Expertinnen konsultieren. Es gibt spezialisierte Organisationen, die sich mit Mobbing in Schulen beschäftigen und wertvolle Unterstützung bieten können.

Ich habe die Heldenakademie besucht und möchte mehr lernen, was kann ich tun? 

Im letzten Teil unserer Webinar -Reihe “Hilfe für Kinder und Jugendliche bei (Cyber-)Mobbing” geht es um die Möglichkeit, selbst als Trainer oder Trainerin aktiv zu werden und Betroffenen zu helfen. Wenn du unsere Arbeit spannend findest und mindestens 18 Jahre alt bist, hast du die Möglichkeit, an unserer fünfzehntägigen Ausbildung zum/zur Erlebnispädagog:in mit Zusatzqualifikation in der Prävention von (Cyber-)Mobbing teilzunehmen. In dieser Ausbildung erwirbst du Kompetenzen, die weit über das Leiten von Seminaren hinausgehen. Wir vermitteln dir, wie du Seminare zur Stärkung des Teams und zur Prävention von (Cyber-)Mobbing und Rassismus planst und durchführst.

Während der Ausbildung wirst du sowohl selbst in der Rolle eines Teilnehmenden als auch später in der Rolle eines Trainers oder einer Trainerin erleben, wie Ausgrenzung, Gewalt und Rassismus entstehen und was jeder Einzelne tun
kann, um einen Rahmen mit klaren Normen und Werten zu schaffen, in dem sich alle wohl fühlen und ihr volles Potenzial entfalten können. Darüber hinaus vermitteln wir Kompetenzen, um sozialpsychologische Effekte und Experimente im Kontext von Seminaren erlebbar zu machen und Teilnehmende in diesen tiefgreifenden Entwicklungsprozessen ressourcenorientiert zu begleiten.

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Die Intensivausbildung besteht aus den folgenden drei Hauptbausteinen

  1. Der erste Baustein ist die Erlebnispädagogik. Hier lernst du sowohl theoretische als auch praktische Grundlagen. Du tauchst selbst in die Rolle eines Teilnehmenden ein, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie Erlebnispädagogik wirkt. Darüber hinaus wirst du lernen, erlebnispädagogische Teamaufgaben anzuleiten und sie im Anschluss mit den Teilnehmenden zu reflektieren.
  2. Im zweiten Baustein erhältst du Einblicke in die Sozialpsychologie …und erfährst, warumMenschen so handeln, wie sie es tun, und welche Einflüsse auf sie wirken. Du lernst, wie du diese sozialpsychologischen Effekte und Experimente auf abgewandelte Weise erlebbar machen kannst, um die Teilnehmenden zu sensibilisieren. Zudem erforschst du, wie dissoziales Verhalten entsteht, das zu (Cyber-)Mobbing führen kann.
  3. Der dritte Baustein konzentriert sich auf deine persönliche Weiterentwicklung. Während der 15 Tage wirst du über dich selbst hinauswachsen und viel über dich lernen. Du wirst deine Komfortzone verlassen und mit einer vielfältigen Gruppe von Menschen zusammenkommen, was eine äußerst bereichernde Erfahrung sein kann.

Alle Informationen zur Ausbildung als Trainerin und Trainer

Du hast Interesse? Dann schaue direkt HIER, wann die nächste Ausbildung stattfindet oder wie du dich als Trainer:in in unseren Programmen engagieren kannst.