Life Hacks für bessere Schulnoten
10. August 2023
Heute zeigen wir euch einen Trick, der euer Leben verändern wird. Ihr werdet es nicht glauben Leute! Wenn ihr bisher immer so Melonen geschnitten habt, dann müsst ihr euch unbedingt diesen Trick anschauen! #lifehack
Lifehack Videos anzuschauen macht Spaß und verblüfft. Aber wenn wir ehrlich sind, vergessen wir die meisten Tricks aus den kurzweiligen Videos wieder und so richtig verändern sie unser Leben auch nicht. Gibt es Lifehacks, die wirklich einen Unterschied in deinem Leben machen, und nicht nur dafür sorgen, dass du dir in der Küche fast den Finger abschneidest?
Ja! In der Sozialpsychologie wird erforscht, wie wir andere Menschen sehen und wie andere Menschen uns sehen. Wenn wir diese Effekte verstehen, können wir sie nutzen um reich, erfolgreich und unwiderstehlich zu werden. In diesem Blog stellen wir dir psychologische Effekte vor und zeigen dir, wie du ab jetzt nur noch Einsen in der Schule bekommst!
Der Halo-Effekt
Wenn wir eine Eigenschaft einer Person kennen, neigen wir dazu, daraus auf weitere Eigenschaften zu schließen. Wenn jemand zum Beispiel gerne Fortnite spielt, könnte ich denken, dass diese Person auch gerne Energy-Drinks trinkt. Wenn ich in der Schule Jogginghose trage, könnten die Leute denken, dass ich faul bin. Wenn ein Schüler sich in die erste Reihe setzt, könnte die Lehrerin denken, dass er fleißig ist und sich für den Unterricht interessiert.
Ob du es willst oder nicht, Leute werden sich ein Bild von dir machen und auf weitere Eigenschaften von dir schließen! Und das geht in die positive und negative Richtung. Leute könnten dich mit einem Heiligenschein (Halo) oder mit Teufelshörnern sehen, je nachdem, wie du dich zeigst. Natürlich müssen diese Annahmen nicht immer stimmen. Achte darauf, dass du andere nicht zu schnell in eine Schublade steckst. Und denk daran, dass auch du in einer Schublade landen könntest!
Typische Halo-Effekte:
- Brille = schlau
- attraktiv = sympathisch
- aufrechte Körperhaltung = erfolgreich
- laut = dominant
- Gesichtstattoos = kriminell
- Unpünktlichkeit = unzuverlässig
- Jogginghose = faul
Ein Beispiel für den Halo-Effekt
Die Klasse 7A hat Musikunterricht bei Herrn Smith. Der Schüler Tyler war sonst immer sehr still, aber meldet sich in diesem Halbjahr häufig. Tyler trägt gerne Hip-Hop Kleidung, wie eine Cap mit einem Weedblatt drauf. Er hat sich vorgenommen, jetzt richtig durchzustarten. In jeder Stunde meldet er sich 3-4 mal und gibt dabei gute Antworten. Stan ist ein anderer Schüler der Klasse, der immer im Hemd in die Schule kommt und aufrecht an seinem Platz sitzt. Stan meldet sich seltener als Tyler. Er meldet sich nur einmal pro Unterrichtsstunde. Am Ende des Halbjahres bekommt die Klasse Noten von Herrn Smith. Tyler bekommt eine 3 und Stan eine 2. Im zweiten Halbjahr wird Tyler wieder stiller.
Stan macht durch sein gepflegtes Auftreten einen kompetenten Eindruck bei den Lehrer:innen, auch wenn seine Beteiligung eher mittelmäßig ist. Herr Smith hatte bereits im Vorfeld ein Bild von Tyler und von Stan. Seine Erwartungen haben seine eigene Einschätzung und auch das spätere Verhalten von Tyler beeinflusst. Am Ende dachte Tyler sich: „Das bringt doch eh alles nichts.“ und hatte keine Lust mehr im Unterricht mitzumachen.
Leider bleibt das Potential von vielen Schüler:innen auf der Strecke. Bei vielen wird übersehen, dass sie clever sind und was können. Aber wenn du jetzt glaubst, dass du deine Lehrer:innen einfach austricksen kannst, wenn du dich mit Hemd in die erste Reihe setzt, dann ist das erst die halbe Wahrheit. Denn als nächstes zeigen wir dir, wie du dich selbst austricksen kannst, nur dass es eigentlich kein Trick ist. Klingt verwirrend? Hier die Erklärung:
Rosenthal-Effekt
Der Psychologe Robert Rosenthal hat diesen Effekt in einem Experiment entdeckt. Dabei hat er Forschende in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hat dann Ratten bekommen, die dazu trainiert werden sollten, ein Labyrinth möglichst schnell zu lösen. Der einen Gruppe wurde gesagt, dass sie besonders schlaue Ratten bekommen, der anderen Gruppe, dass sie besonders dumme bekommen. In echt waren es bei beiden Gruppen ganz normale Ratten. Am Ende sollte jede Gruppe sagen, wie gut ihre Ratten das Labyrinth gelöst haben. Die Gruppe mit den „schlauen“ Ratten schätzte die Leistung ihrer Ratten deutlich besser ein als die Gruppe mit den „dummen“.
Stell dir vor, du bist ein Lehrer oder eine Lehrerin, und du glaubst daran, dass alle deine Schülerinnen und Schüler klug und fleißig sind. Jetzt erzählst du deinen Kollegen davon, wie toll deine Klasse ist. Du sagst: “Meine Klasse ist die klügste und fleißigste Klasse überhaupt!” Was passiert dann? Deine Kollegen könnten denken, dass deine Klasse wirklich klug und fleißig ist, weil du es gesagt hast.
Und das ist immer noch nicht alles. In einem weiteren Experiment hat Professor Rosenthal noch etwas viel Erstaunlicheres herausgefunden! Was das ist, erfahrt ihr im nächsten Kapitel:
Pygmalion-Effekt
Im nächsten Experiment ging Professor Rosenthal an richtige Schulen. Er machte am Anfang des Schuljahres einen Intelligenztest (IQ) mit allen Schüler:innen. Den Lehrer:innen erzählte er aber, dass er getestet habe, wer bald einen Entwicklungsschub hat, also welche Schüler:innen bald plötzlich über sich hinaus wachsen würden. Er wählte ein paar Schüler:innen zufällig aus und sagte der Lehrkraft, dass diese bald einen Entwicklungsschub hätten.
Am Ende des Schuljahres besuchte Rosenthal die Schule noch einmal. Die zufällig ausgewählten Schüler:innen hatten jetzt deutlich bessere Noten und im IQ-Test ca. 15 Punkte mehr (das entspricht dem Unterschied zwischen normal und hochbegabt). Sie wurden also wirklich besser und schlauer, nur weil die Lehrkraft das erwartet hat. Das wird auch selbsterfüllende Prophezeiung genannt.
Unglaublich! Was jemand anders über dich denkt, kann dazu führen, dass du dich veränderst! Wenn du also mithilfe des Halo-Effekts dafür sorgst, dass deine Lehrer:innen einen guten Eindruck von dir haben, sorgen ihre Erwartungen dafür, dass du durch den Rosenthal-Effekt gute Noten bekommst und du durch den Pygmalion-Effekt auch wirklich besser wirst. Deine höheren Leistungen verstärken dann wiederum den positiven Eindruck und machen dich noch besser. Es braucht nur einen kleinen Anstoß um das ganze ins Rollen zu bringen und dann geht es fast von alleine.
Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Beispiel für den Pygmalion-Effekt
Nachdem Tyler immer schlechter in der Schule wurde, musste er sie schließlich abbrechen. Er fing verschiedene Ausbildungen an, die ihm alle nicht gefielen und entschloss sich, sein Abi an der Abendschule nachzuholen. Er denkt sich: „Diesmal trickse ich die Lehrer von Anfang an aus!“ Er weiß jetzt nämlich, dass der erste Eindruck sehr viel ausmacht. „Ich muss nur einen guten ersten Eindruck machen, dann denken die Lehrer ich wäre schlau und fleißig. Und dann kann ich chillen.“
Er setzt sich nach vorne und in den ersten Unterrichtsstunden meldet er sich sofort bei den ersten Gelegenheiten. Die ersten Fragen, die die Lehrer:innen stellen, kann eh jeder beantworten. Die Lehrer:innen machen sich von Anfang an ein Bild von ihm. „Der Junge scheint auf zack zu sein. Meldet sich immer sofort. Kommt immer pünktlich. Der ist wohl fleißig, schlau und zuverlässig.“ Er fragt seine Deutschlehrerin in einer der ersten Stunden, ob man denn einen Abiturschnitt von 0,7 bekommen kann, wenn man nur 1+en schreibt. Sein Ziel ist jetzt ausgesprochen.
Und dann merkt Tyler, wie leicht es ihm fällt, einfach so weiterzumachen, wie in den ersten Unterrichtsstunden. Ja es macht ihm auf einmal sogar Spaß. Jahrelang hatte er sich für dumm und faul gehalten. Jetzt wird ihm klar, welches Potential in ihm steckt. Er hatte nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch sich selbst ausgetrickst. Oder wurde er vorher jahrelang einfach in die Rolle des Idioten gesteckt und hatte diese angenommen? Er erkundigt sich immer mal wieder nach seinen Noten und macht den Lehrer:innen klar, dass es ihm wichtig ist. Er stellt im Unterricht nachfragen, weil er jetzt wirklich verstehen will, wie Dinge funktionieren. Wenn er im Unterricht auf ein interessantes Thema stößt, bietet er an, ein Kurzreferat darüber zu halten.
Das Ganze geht 2 Jahre so weiter. Am Ende sieht Tyler eine 1,0 auf seinem Abiturzeugnis. Aber nur weil 0,7 nicht draufgeschrieben wird. Das ist eine wahre Geschichte.
3 Bonus Effekte
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Primacy & Recency-Effekt
Dieser Effekt besagt, dass das Erste und das Letzte, was passiert, am besten in Erinnerung bleibt. Der Eindruck ist sehr beständig. Und der letzte Eindruck klingt nach. Also frag dich mal: Wie wirke ich im ersten Moment? Was hinterlasse ich bei der Verabschiedung?
Confirmation Bias
Wir wählen Informationen so aus, dass sie zu unserem Vorwissen passen. Wenn ich anfange auf gelbe Autos zu achten, fallen mir auf einmal überall gelbe Autos auf. Die Welt wird durch die Sicht von Menschen gefiltert. Es ist schwer die Sichtweise einer Person zu ändern. Wenn dein Lehrer dich einmal für einen Idioten hält, werden ihm immer mehr Dinge auffallen, die das bestätigen. Genauso auch andersrum.
Fake it till you make it!
Wenn wir mit Absicht eine Rolle spielen und so tun, als könnten wir etwas, kann es sein, dass wir das irgendwann wirklich können. Tu so, als wärst du fleißig und du wirst merken, dass es dir immer leichter fällt, wirklich fleißig zu sein. So ähnlich: „Act like you belong“ – Wenn du dir eine Warnweste anziehst und eine Leiter unter den Arm klemmst, kannst du kostenlos in Freizeitparks reinspazieren.
Mehr Sozialpsychologie gibt’s bei uns auf Instagram:
Die Hacks auf einen Blick
Wir fassen nochmal zusammen, was du tun kannst um mehr Erfolg in der Schule, im Beruf oder in der Liebe zu haben.
Leute werden von einer Eigenschaft auf weitere schließen!
Deshalb:
- Sei pünktlich
- sei höflich (bitte, danke, hallo, tschüss)
- gepflegtes Auftreten (es muss nicht immer das Hemd sein, ein sauberer Pulli tut es auch)
- setz dich in die erste Reihe (zeigt, dass du Interesse am Unterricht hast)
- hol dir Feedback (zeigt, dass du deine Ziele erreichen willst)
Das coole ist, dass wir meistens wissen, wie es geht und was zutun ist, um einen guten Eindruck zu machen. Schon ein „Bitte“ oder „Danke“ kann Türen öffnen. Und natürlich musst du nicht im Hemd rumlaufen, wenn du das nicht fühlst. Auch im Cybergoth, Hiphop, Gorpcore oder E-Girl Outfit kannst du einen guten Eindruck bei deinen Lehrer:innen machen! 🙂
Menschen werden so, wie du sie behandelst!
Man steuert mit Erwartungen die Rollen anderer und wird auch selbst gesteuert. Das ist z.B. auch bei Mobbingfällen so, wenn das Opfer seine Rolle annimmt und sich irgendwann wirklich für uncool hält. Wenn du dich von jemandem in eine falsche Schublade gesteckt fühlst, sprich das ruhig an!
Steck Leute nicht zu früh in Schubladen!
Denk dran, dass der erste Eindruck auch falsch sein kann und verurteile Menschen nicht zu früh. Wenn du Leute zu schnell abstempelst, kann es sein, dass du sie unfair behandelst oder diskriminierst.
Universitätsprofessor oder Obdachloser? Kannst du sie unterscheiden? Mache jetzt das Quiz: https://www.proforhobo.com
Wenn du mehr über Real-Life Hacks erfahren möchtest, check unseren Podcast dazu:
Sozialpsychologische Effekte, die dich reich, erfolgreich und unwiderstehlich machen!
Ihr möchtet wissen, wie ihr sozialpsychologische Effekte zukünftig für euch nutzen könnt? Dann ist diese Folge genau richtig für euch. Wir nehmen euch mit in die Welt der sozialpsychologischen Effekte und erzählen, wie auch wir diese bereits in unserem (Schul-)Alltag für uns genutzt haben. Ob wir damit erfolgreich waren? Hört selbst!