Für den 28. Deutschen Präventionstag 2023 ist unser Team in diesem Jahr ins wunderschöne Mannheim gefahren und sich dort von der Veranstaltung mit vielen Fachbeiträgen und Workshops rund um das Schwerpunktthema „Krisen und Prävention“ inspirieren zu lassen. Der diesjährige Deutsche Präventionstag fokussiert sich unter dem Schwerpunkt „Krisen und Prävention“ auf den Nachweis von Forschungserkenntnissen, die potenziellen Lösungsansätze, geeignete Strategien und Umsetzungskonzepte bereithalten. Zudem werden Forschungsarbeiten, die im Hinblick auf Krisenbewältigung notwendig sind, sowie entsprechende Anforderungen praxisorientierter Umsetzung behandelt. Am Abend gab es die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmenden zu vernetzen und auszutauschen.
Wer in den vergangenen Monaten Nachrichten jeglicher Art verfolgt hat, weiß, dass das Wort „Krise“ viele dieser dominiert hat. Sei es die Klimakrise, die ihre Auswirkungen in extremen Wetterereignissen zeigt, die Corona Pandemie, die für viele Unsicherheiten und auch Spaltung in der Gesellschaft gesorgt hat, oder der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der viele Ängste hervorgerufen hat.
Die Auswirkungen solcher Krisen sind unmittelbar in den gleichen Medien zu verfolgen: Spaltung der Gesellschaft, demokratiefeindliche Tendenzen und immer mehr Gewalttaten, besonders auch unter Jugendlichen und Kindern. So sind, laut neuster Studien, die Zahlen der Gewalttaten von Jugendlichen unter 14 Jahren um ca. 35% gestiegen.
Denn solche Krisen lösen in vielen Menschen ein Gefühl der Orientierungs- und Machtlosigkeit aus, was dazu führt, dass das Gewaltpotential in den Menschen gesteigert wird und machen sie auch anfälliger für extremistische und antidemokratische Gruppen.
“Prävention zu betreiben heißt nicht zwangsläufig Krisen zu vermeiden…”
Genau hier ist es umso wichtiger, dass Prävention geleistet wird. Doch was heißt es eigentlich, Prävention zu betreiben? Prävention bedeutet nicht zwangsläufig Krisen zu vermeiden. Es ist vor allem wichtig einen resilienten Umgang mit den durch Krisen ausgelöste Unsicherheiten zu schaffen. Dies gilt nicht ausschließlich für Individuen, sondern auch für die Gesamtgesellschaft. Hierzu kann jeder einzelne etwas beitragen, aber dafür ist es wichtig, seine eigene Resilienz zu stärken, um diesen Beitrag leisten zu können.
Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit, mit der Menschen Herausforderungen gut bewältigen können. Hierbei gibt es Schutzfaktoren, welche die Resilienz stärken und Risikofaktoren, welche die Resilienz gefährden. Letzteres können die schon angesprochenen Unsicherheiten sein, die moderne Krisen mit sich bringen. Umso wichtiger ist es, sich auf die Schutzfaktoren zu konzentrieren. Diese können Problemlösefähigkeiten, soziale Kompetenzen aber auch Unterstützung durch das soziale Umfeld sein.
Wie betreibt der Helden e.V. Prävention? – Unsere Escaperooms im Test
Besonders seit der Corona Pandemie, mit Online-Unterricht und Lockdowns haben immer mehr Jugendliche Rückzug in den sozialen Medien gefunden. Doch dies ist nicht immer ein sicherer Ort und es können schnell Konflikte entstehen oder ausgetragen werden. Die letzte Cyberlife IV Studie zeigt, dass mehr als 1,8 Millionen Schüler*innen von Cybermobbing betroffen sind. Während die Zahlen vor fünf Jahren mit 12,7 % noch deutlich geringer war, hat sich Cybermobbing heute zu einem dauerhaften Problem an Schulen und im Umfeld von Kindern und Jugendlichen entwickelt. Diese Zahlen zeigen einmal mehr wie wichtig es ist, Prävention zu betreiben.
Wie wir als Verein in unserer Arbeit Prävention betreiben durften wir auf dem Deutschen Präventionstag präsentieren: Unsere mobilen pädagogischen Escaperooms zu den Themen Cybermobbing und Cybergrooming. Die Teilnehmenden des DPT hatten die Möglichkeit unsere Escaperooms vor Ort zu testen und sich in die Welt von Tom und Emma zu begeben.
“Man kann sich in die Situation von Tom und Emma super gut reinfühlen, wie das sein muss, wenn ständig neue Nachrichten mit Beleidigungen auftauchen.“
Teilnehmerin auf dem DPT
„Emma ist spurlos verschwunden. Der einzige Anhaltspunkt ist eine Nachricht von einem Unbekannten, der sie treffen will. Könnt ihr auf ihrem Schreibtisch anhand von Fotoalben, Tagebuch und Chatverläufen auf ihrem Tablett Hinweise finden, wo sie sich aufhält?“
So beginnt eine der fiktiven Geschichten unserer Escape Rooms, anhand derer die Teilnehmenden auf eindringliche Art und Weise einen Cybermobbing- bzw. Cybergrooming-Fall erleben. So schaffen wir einen emotionalen Zugang zu dem Thema, der es uns ermöglicht, die Teilnehmenden abzuholen und ihnen vor Augen zu führen, wie ernst (Cyber-)Mobbing für die betroffenen Personen ist. In einer anschließenden Reflexion sensibilisieren unsere erfahrenen Trainer*innen die Teilnehmenden für einen bewussten Medienkonsum und die Gefahren, welche die Nutzung von (sozialen) Medien mit sich bringen.
“Ich kann mir vorstellen, dass das in einer Klasse richtig gut ankommt, weil die Schüler*innen das Geschehen selbst erleben und viel ausprobieren können.“
Teilnehmerin auf dem DPT
Wer mehr über unsere Escaperooms erfahren will, findet weitere Informationen dazu auf unserer Website. Für diejenigen, die unsere Escaperooms beteits kennen und zufrieden waren haben wir super Neuigkeiten! Das Universum um Emma und Tom wird wachsen. Seit dem Frühjahr 2023 arbeiten wir an der Konzeption und Entwicklung neuer pädagogischer Escape-Rooms zum Thema Extremismus. Infos hierzu findet ihr auch auf unserer Website. Bleibt gespannt! 😉