Die Folgen von Mobbing
29. August 2024
Ein Überblick für Eltern, Lehrer und Schüler
Mobbing ist ein schwerwiegendes Problem, das in Schulen, online und in vielen anderen Lebensbereichen auftritt. Die Folgen von Mobbing sind tiefgreifend und betreffen nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter und Außenstehende. Dieser Artikel beleuchtet die psychischen und sozialen Auswirkungen von Mobbing und zeigt auf, wie rechtliche Schritte gegen Mobbing unternommen werden können.
Folgen für die Opfer
Für die Opfer sind die Folgen von Mobbing oft verheerend und vielseitig. Die ständigen Angriffe können zu erheblichen psychischen Problemen führen, wie etwa:
- Schulleistung und Schwänzen:
Bei Opfern von Mobbing ist häufig ein Leistungsabfall in der Schule zu beobachten. Um dem Mobbing zu entkommen, kann es außerdem zu Schulabsentismus kommen.
- Geringes Selbstwertgefühl:
Betroffene fühlen sich häufig wertlos und isoliert. Sie fangen an, an sich zu zweifeln und internalisieren die zugeschriebene Rolle.
- Depressionen und Angststörungen:
Diese können sich zu ernsthaften psychischen Erkrankungen entwickeln, die das gesamte Leben des Opfers beeinträchtigen.
- Schlafstörungen und psychosomatische Beschwerden:
Opfer leiden häufig unter Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und anderen körperlichen Beschwerden, die keine physische Ursache haben.
- Suizidgedanken:
In extremen Fällen kann Mobbing zu Suizidgedanken führen, besonders wenn die Opfer das Gefühl haben, keinen Ausweg mehr zu sehen.
Schon gewusst? Die meisten Täter waren selbst mal Opfer. Manchmal neigen Menschen, die Gewalt erfahren haben selbst zu Gewalt.
Folgen für die Täter
Auch die Täter und deren Assistenten bleiben nicht unberührt von ihren Handlungen. Die folgenden Konsequenzen können auftreten:
- Verfestigung negativer Verhaltensmuster:
Mobbing kann dazu führen, dass Täter aggressive Verhaltensweisen verinnerlichen, die sie auch im Erwachsenenalter beibehalten.
- Soziale Isolation:
Langfristig kann das Verhalten dazu führen, dass Täter selbst ausgegrenzt werden, da Gleichaltrige ihr Verhalten ablehnen.
- Rechtliche Konsequenzen:
Abhängig von der Schwere der Angriffe können strafrechtliche Maßnahmen ergriffen werden.
Folgen für Außenstehende
Auch Beobachter, die als “Bystander” fungieren, werden von Mobbing beeinflusst:
- Schuldgefühle:
Außenstehende können sich schuldig fühlen, weil sie nicht eingegriffen haben, was zu langfristigen emotionalen Belastungen führen kann.
- Verstärkung von Angst:
Die Angst, selbst zum Ziel zu werden, kann dazu führen, dass Außenstehende das Verhalten der Täter nicht nur tolerieren, sondern aktiv unterstützen. Wenn niemand eingreift, denken Täter, sie seien im Recht.
Bystander-Effekt: Je mehr Leute sich denken “Was geht mich das an?”, desto geringer wird die Hilfsbereitschaft. “Wenn kein anderer eingreift, muss ich es ja auch nicht tun”. Deshalb: Schau nicht weg. Mach einen Unterschied!
Rechtliche Folgen von Mobbing
Mobbing kann erhebliche rechtliche Folgen nach sich ziehen:
- Strafrechtliche Verfolgung:
Besonders bei Cybermobbing, bei dem persönliche Daten oder Bilder verbreitet werden, können Täter wegen Verleumdung, übler Nachrede oder Nötigung belangt werden.
- Schadensersatzansprüche:
Opfer können zivilrechtliche Ansprüche gegen die Täter oder deren Eltern geltend machen, wenn nachgewiesen werden kann, dass das Mobbing zu psychischen oder physischen Schäden geführt hat.
Mobbing an sich ist kein spezifischer Straftatbestand, doch die Handlungen, die als Mobbing gelten, können unter verschiedene Straftatbestände fallen. Dazu gehören beispielsweise Beleidigung (§ 185 StGB), Körperverletzung (§§ 223 ff. StGB), Verleumdung (§ 187 StGB), und Nötigung (§ 240 StGB). Ab dem Alter von 14 Jahren können Jugendliche strafrechtlich verfolgt werden, wobei meist das Jugendstrafrecht zur Anwendung kommt, das primär erzieherische Maßnahmen statt Strafen vorsieht.
Prävention und Umgang mit Mobbing
Wie Schulen, Eltern und Schüler gemeinsam handeln können
Mobbing lässt sich durch gezielte Präventionsmaßnahmen und den Aufbau eines unterstützenden Schulumfelds wirksam bekämpfen. Hier sind einige Ansätze, die Schulen, Eltern und Schüler gemeinsam umsetzen können:
Ein klar definierter und gemeinsam entwickelter Verhaltenskodex in der Schule schafft ein Umfeld, in dem Respekt und Empathie im Mittelpunkt stehen. Schüler lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und aktiv gegen Mobbing vorzugehen.
In einer zunehmend digitalen Welt ist es essenziell, dass Schüler den verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien erlernen. Durch Trainings in Medienkompetenz werden sie befähigt, Cybermobbing zu erkennen, sich davor zu schützen und sich sicher im Netz zu bewegen.
Erlebnispädagogische Aktivitäten und Teamaufgaben fördern den Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb der Klasse. Ein starker Gemeinschaftssinn wirkt präventiv, da Schüler füreinander einstehen und Ausgrenzung keinen Platz findet.
Durch die Aufklärung über die psychologischen Mechanismen, die zu Mobbing führen, können Schüler sensibilisiert werden. Sie lernen, wie Gewalt und Ausgrenzung entstehen, und entwickeln Strategien, um diesen Prozessen entgegenzuwirken.
Indem diese Maßnahmen kombiniert und kontinuierlich umgesetzt werden, kann ein sicheres und unterstützendes Lernumfeld geschaffen werden, in dem jeder Schüler die Chance hat, sich ohne Angst zu entfalten.
Heldenakademie in eurer Klasse
In der Heldenakademie bieten wir Workshops an, die darauf abzielen, das Bewusstsein für Mobbing und dessen Folgen zu schärfen. Hier lernen Schüler, wie sie Mobbing aktiv entgegenwirken können, wie sie Zivilcourage zeigen und ein positives Klassenklima fördern.
Hole die Heldenakademie an deine Schule und mache einen Unterschied! Gemeinsam können wir gegen Ausgrenzung aktiv werden und eine bessere Zukunft für alle gestalten.
Dieser Artikel soll nicht nur informieren, sondern auch zu einem aktiven Handeln anregen. Jeder von uns kann ein Held sein – lass uns gemeinsam den ersten Schritt tun.
Quellen:
https://www.tk.de/presse/themen/praevention/medienkompetenz/studie-cyberlife-2022-2135612